Die kleine                  

Igelhilfe Amelinghausen e.V.

Nachgefragt? Nachgehakt!




1. Darf ich den Igel einfach mitnehmen oder irgendwo anders aussetzten? Das Gesetz gibt vor, dass Wildtiere nicht einfach so der Natur entnommen werden dürfen! Außer es handelt sich um kranke und hilflose Tiere. Igel sind sehr ortstreue Tiere. Ihr ganzes Leben verbleiben sie in ihrem Gebiet. Sie haben hervorragende Kenntnisse, gerade was Futterplätze und Versteckmöglichkeiten betrifft. Sie riechen bis auf 400 Meter das Futter! Setzt man ihn hingegen einfach in ein fremdes Gebiet aus, ist es eine große Belastung für den Igel! Sogar sein Überleben kann so gefährdet sein. Daher ist Umsiedeln und Auswildern ein sensibles Thema.

2. Bleiben Igel trotzdem ortstreu auch wenn Waschbär und Marder im Garten sind? Marder und Waschbär sind Nahrungskonkurrenten, vor allem der Waschbär, er zerstört leider oft die Futterhäuser, um ans Fressen zu kommen und deswegen fühlt der Igel sich gestört und wandert oft ab.

3. Welche Merkmale weisen gesunde Igel auf? Kugelige Körperform, dichtes Stachelkleid und dichtes Fell, klare Augen, feuchte Nase, wacher Blick, rollt sich fest zusammen. Die Hinterlassenschaften sind braun bis dunkelbraun und fest.

4. Warum bekommen Igel so schnell Flöhe? Flöhe sind Nestparasiten und es gibt viele verschiedene Floharten. So auch den speziellen Igelfloh. Jeder Igel und jedes Wildtier in freier Wildbahn hat Flöhe und kommt damit in der Regel gut zurecht. 



5. Können Igel klettern? Igel können bis zu einem Meter hoch einen Maschendrahtzaun erklimmen. Stufen und Stämme sind meist zu hoch. Aber auch zu glatt, um sich dort mit den Pfoten einzuharken.


6. Was hat der Igel für Feinde? Der Dachs und der Uhu sind die tierischen Hauptfeinde des Igels. Sie haben sehr lange kräftige Krallen und können damit ohne Probleme einen eingekugelten Igel töten. Dann gibt es noch den Fuchs und den Marder. Sie sind für junge, kranke und schwache Igel eine Gefahr. Auch Hunde können zu einer Gefahr werden. 

7. Wo schläft und wohnt der Igel? Dort wo richtig viel Gestrüpp, Blätterhaufen, Hecken und dichtes Gewirr besteht, baut der Igel sich sein Nest.

8. Lebt der Igel auch im Wald? Wirt-schaftswälder wie sie heute nur noch existieren bieten dem Igel keinen Lebensraum mehr. Der Igel ist deswegen, wie aus dem intensiv bewirtschaften Landwirtschafts-raum, komplett verschwunden.

9. Wie kriegen denn Igel Babys? Bereits die Babys im Bauch besitzen Stacheln. Im Moment, der Geburt aber verdickt sich die Haut der Babys im Mutterbauch so stark, so dass die Stacheln in der Haut regelrecht verschwinden. Wenn das Igelbaby dann geboren wird, erscheinen durch das dünner werden der Haut die Stacheln wieder. Diese sind dann weiß!

10. Wie alt wird ein Igel? 7-8 Jahre, aber meistens nur 3-4 Jahre. Im Alter werden die Igel immer schmaler und das Stachelkleid brauner.


11. Was darf ich einem Igel füttern? Ein Igel liebt Rührei, Katzenfutter mit mindestens 70% Fleischanteil, auf Pastetenbasis, keine Soße oder Gelantine. Kurz angebratenes Rinderhack.


12. Woran merke ich, dass der Igel krank ist oder ob er Hilfe benötigt? Tagaktiv, Hungerknick, die Figur ist schmal und nach hinten spitz zulaufend, die Beckenknochen gucken hervor, tiefliegende Augen, trockene Nase, apathisch, rollt sich nicht oder nur sehr langsam ein, röcheln und husten. Igel sind nur nachtaktiv – wenn sie gesund sind. Sieht man ihn tagsüber ist er immer in einer hilfebedürftigen Situation. Denn irgendwas stimmt nicht. Hat vielleicht ein Hund sein Versteck gefunden? Wurden Bäume und Büsche gefällt? Ist vielleicht sogar bei Gartenaufräumarbeiten sein Nest zerstört worden? Ist er krank oder verletzt? Zu schwach?

13. Warum bleibt ein Igel im Zaun stecken? Oft passiert so etwas unerfahrenen Jungigeln. Beim Erkunden der Umgebung besitzen sie viel zu viel Optimismus und meinen sie müssen sich durch viel zu enge Lücken zwängen. Gerade Maschendrahtzäune, Gitterstabmattenzäune, Netze von Fußballtoren usw., können so zum Verhängnis werden. Wenn sie sich dann versucht haben durchzuquetschen und doch merken es passt nicht, ist der Rückweg auf Grund der Anatomie und das Aufstellen der Stacheln gegen den Strich versperrt. Das wird dann zum Verhängnis. Für einen erwachsenen Igel reicht ein Durchschlupf von 10cm x 10cm für ein gefahrloses Durchqueren



14. Trinken Igel Milch? Ja! Aber Milch ist absolut nicht geeignet, denn die Igel sind von Natur aus laktoseintolerant und vertragen absolut keine Milchprodukte. Seinen Durst stillt der Igel mit frischen Wasser.



15. Warum sterben so viele Igel auf der Straße? Der Lebensraum des Igels befindet sich im Siedlungsraum, der aber oftmals von vielen Straßen durchzogen ist. Gerade die Männchen, die während der Paarungszeit auf Brautschau sind, (diese besteht von Mitte April bis Ende August) legen oft weite Strecken zurück. Dabei kreuzen sie die Straßen und sie werden häufig überfahren.

 

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